Guten Tag liebe Forumsmitglieder,

ich war vor einigen Jahren schon mal in diesem Forum aktiv. Offenbar hat Master P. in der Zwischenzeit meinen alten Beitrag weggelöscht.
Ich möchte deshalb nochmals kurz meine Geschichte hier erzählen, einfach um mich auszutauschen oder neue Denkanstöße zu erhalten.

Mittlerweile bin ich 44 Jahre alt. Mein Problem sind berennende Oberbauchschmerzen punktuell in der Mitte des Körpers 2-3 cm unterhalb des Brustbeins.
Zur Zeit ist es so, dass diese Beschwerden teilweise über Wochen anhalten und immer nur für kürzere Episoden besser werden.
In den Schmerzphasen kann ich auch nicht richtig essen. Habe dann keinen Appetit.
So etwas wie Sodbrennen bei dem man nach einer Mahlzeit Schmerzen hinter dem Brustbein in der Herzgegend hat, kenne ich gar nicht.
Ich habe den Eindruck das es nachts im Liegen trotz erhöhtem Oberkörper schlechter wird.
Diese Beschwerden haben sich natürlich über einen längen Zeitraum entwickelt. Ich möchte das zeitlich mal kurz darstellen.

Oberbauchschmerzen habe ich schon seit dem Jugendalter. Bis heute habe ich etwa 10 Magenspiegelungen, eine Endosonographie einige MRT´s vom Bauchraum
und etliche Ultraschalluntersuchungen über mich ergehen lassen.

Bis zum Jahr 2017 sah man in den Gastroskopien eigentlich nichts gravierendes:
Hier eine Diagnose aus dieser Zeit: Cardiainsuffizienz, gefranste Z-Linie, histoligisch einer geringgradigen hyperregenaratorischen Ösophagopathie entsprechned, wie bei chronischem gastroösopahagealem Reflux, kein Barret. Therapie: PPI bei Bedarf. PPI halfen mir aber eigentlich nie gegen die Beschwerden.

Im Jahr 2018 verschlechterten sich dann meine Beschwerden schlagartig. Ich hatte deutlich stärkere Schmerzen, die über Wochen nicht besser wurden.
Eine neuerliche Gastroskopie brachte folgendes zu Tage: Große axiale Hernie (>3cm), Refluxösophagitis Grad 2. Therapie: PPI hochdosiert 2x40mg. Die Schmerzen wurden aber auch dieses Mal unter PPI Gabe nicht wirklich besser.

Im Jahr 2019 bot man mir dann in einer Klinik an einen inneren Ultraschall (Endosonographie) zu machen, um meine inneren Bauchorgane besser beurteilen zu können. Das läuft ähnlich wie eine Magenspiegelung ab, mit dem Unterschied, das das Endoskop zusätzlich einen Ultraschallkopf hat.

Und es ist zum Jammern. Nach dieser Untersuchung wurden meine Beschwerden noch schlimmer. Die Schmerzen wollten nun über ein halbes Jahr nicht mehr aufhören. Ich kann natürlich nicht nachweisen, das da etwas schief gelaufen ist. Ich kann mir vorstellen, das man eine bestehenden Zwerchfellbruch durch diese Untersuchung vielleicht vergrößert hat. Die Gastroenterologin sagte zu mir auf Nachfrage, dass alles unproblematisch verlaufen sei. Ich muß Ihr das glauben.

Bis jetzt habe ich auch schon 2 Impendanz Ph-Metrien hinter mir mit wiedersprüchlischem Ausgang. Die erste ph-metrie lieferte ein DemesterScore von 180. Die zweite besagte, dass ich überhaupt keinen Reflux habe.

Ich hatte auch schon Kontakt zu Löhde und Ablassmaier. Ich möchte das aber jetzt nicht weiter vertiefen, weil es sonst zu lang wird.

Meine Frage an Dich, der das liest:

Über all die Jahre und Jahrzehnte hatte ich brennende refluxartige Beschwerden im Oberbauch. Trotz Einnahme von PPI über längeren Zeitraum, auch hochdosiert,
gingen die Schmerzen durch PPI eigentlich nie zurück. Eher wurde es von selbst besser.
Warum helfen PPI nicht? Wie ist hier der Mechanismus? Gibt es Menschen bei denen überhaupt keine Säurereduktion stattfindet, trotz PPI Einnahme? Oder wirken PPI immer. Und wenn sie nicht helfen, liegt es dann überhaupt am Reflux? Kein Gastroenterologe oder Reflux Chirurg konnte mir diese Frage bisher zufriedenstellend beantworten.

Es gibt Menschen, bei denen PPI nicht wirken.
Hast du eigentlich schon mal unter PPI-Einwirkung eine ph-Metrie machen lassen? Man kann sich auch speziell im Magen den pH-Wert bestimmen lassen. Sollte der Wert eher in die basisches Richtung gehen, also so um 5pH und darüber liegen, dann funktionieren die PPIs auch.
Die Frage ist dann eben, woher deine Beschwerden kommen. Es wurde bei dir ja eindeutig ein Refluxgeschehen diagnostiziert. Daher ist es möglich, dass auch der basische Reflux bei dir Beschwerden verursachen könnte. Schmerzen durch Reflux können auch weiter Richtung Magen empfunden werden.
Die 2 bis 3cm unterhalb des Brustbeins können aber auf Schmerzen in der Kardia, also dem Übergang zum Magen, hinweisen.
Hast du eigentlich auch eine Manometrie und einen Röntgenbreischluck machen lassen? Damit lässt sich auch die Beschaffenheit des unteren Sphinkters(LES) genauer untersuchen.

Bei der Wahl des Chirurgen würde ich mehr als 2 befragen, da man diese Operationen nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte.

Also dein DeMeester-Score von 180 ist extrem hoch. Mir ist nicht bekannt jemals solch hohe Werte gesehen zu haben. Bei solch einem hohen Wert müsste es dir regelrecht die Speiseröhre wegbrennen. Zum Vergleich, bei meiner 2-Kanal-Messung, wo ein Messkopf zur Säuremessung im Magen liegt, hatte ich einen Wert von ca. 200. D.h. ich zweifle hier etwas an dem Ergebnis, Fehlplatzierung zu tief im Magen? Viele Refluxer haben einen DeMeester-Score irgendwas von 20-50. Aber 180 ist sehr sehr hoch. Wenn das stimmen sollte, werden hier auch kaum PPI´s helfen, weil einfach viel zu viel hoch kommt. Hinzu kommt ja auch noch, dass die zweite Messung gar keinen Reflux gezeigt hat. Du kannst ja mal anonymisiert die Auswertungen hochladen.

Wie Katzendompteur schon geschrieben hat. Wenn du der Sache auf den Grund gehen willst, wirst du an einige Untersuchungen nicht vorbei kommen.

Röntgen-Breischluck, ph+Impedance! Messung und wenn bei den beiden Auffälligkeiten festzustellen sind dan Manometrie.

Könnte auch Galle-Reflux sein, also basisch statt sauer. Da helfen natürlich PPI´s auch nicht.

Zitat von Tommy78 im Beitrag #1

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Und wenn sie nicht helfen, liegt es dann überhaupt am Reflux?

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Zitat von Harry im Beitrag #3

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Mir ist nicht bekannt jemals solch hohe Werte gesehen zu haben.

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Danke für Deine Antwort

Zitat von Katzendompteur im Beitrag #2

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"Es gibt Menschen, bei denen PPI nicht wirken."

Warum ist das so? Wie ist hier der Mechanismus? Findet bei jedem Menschen durch PPI eine Säure-Reduktion statt? Oder gibt es Menschen bei denen trotz PPI die Säure nicht gesenkt wird?

Zitat

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"Hast du eigentlich schon mal unter PPI-Einwirkung eine ph-Metrie machen lassen?"

Das hatte ich mal vor. IM DKD in Wiesbaden habe ich dann meine zweite Impendanz PH-Metrie machen lassen mit dem Ergebnis das ich keinen gravierenden Reflux habe. Auf meine erste PH-Metrie, die den Demester Score 180 lieferte gebe ich ehrlich gesagt nicht viel. Sogar Löhde meinte damals zu mir dass dieser Wert phantastisch hoch sei. Er würde mich mit diesen Befunden nicht operieren. Die Sonde sei wohl verrutscht. Ich habe den Arzt dann auch darauf angesprochen. Er hatte mir zusätzlich eine Manometrie gemacht. Er sagte wörtlich zu mir, Ich solle ihn in Ruhe lassen.

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"Man kann sich auch speziell im Magen den pH-Wert bestimmen lassen. Sollte der Wert eher in die basisches Richtung gehen, also so um 5pH und darüber liegen, dann funktionieren die PPIs auch."

Danke für die Info

Zitat

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"Die Frage ist dann eben, woher deine Beschwerden kommen."

So richtg schlimm wurden meine Beschwerden nach Aufwachen aus der Endosonographie. Es fühlte sich an als ob sich im Bauch was verschoben hätte. Ob man einen Zwerchfellbruch unabsichtlich vergrößert hat. Hätte ich doch diesen Scheiß nur nicht gemacht. Das hat mein Leben zerstört. Allerdings hatte ich vorher schon Probleme, sonst hätte ich ja nicht etliche Magenspiegelungen gemacht. Vielleicht wäre es so oder so schlechter geworden.

Zitat

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"Es wurde bei dir ja eindeutig ein Refluxgeschehen diagnostiziert. Daher ist es möglich, dass auch der basische Reflux bei dir Beschwerden verursachen könnte. Schmerzen durch Reflux können auch weiter Richtung Magen empfunden werden.
Die 2 bis 3cm unterhalb des Brustbeins können aber auf Schmerzen in der Kardia, also dem Übergang zum Magen, hinweisen.
Hast du eigentlich auch eine Manometrie und einen Röntgenbreischluck machen lassen? Damit lässt sich auch die Beschaffenheit des unteren Sphinkters(LES) genauer untersuchen."

Röntgenbreischluck habe ich zweimal machen lassen. Das erste Mal sah man nix. Das zweite Mal sah man beim Pressen in Überkopflage einen Reflux, wobei man keinen Zwerchfellbruch sah. Auf die erste Manometrie gebe ich nicht viel. Sie wäre aber angeblich in Ordnung gewesen.

Zitat

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"Bei der Wahl des Chirurgen würde ich mehr als 2 befragen, da man diese Operationen nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte."

Am liebsten würde ich mich gar nicht operieren lassen, weil ich die Angst habe dass dadurch alles schlimmer wird. Ich weis ja auch nicht 100% ob Reflux mein Problem ist. Auch Ablassmeier war skeptisch. Er könne es versuchen, aber keinen Erfolg garantieren. Ich schiebe jetzt schon seit langem eine Schmerztherapie vor mir her. Ich wollte mich mit med. Cannabis behandeln lassen. Ob das was bringt. Psychopharmaka habe ich schon genommen. Alterativ könnte ich in der UNI-Klinik Mainz weiter Refluxdiagnostik betreben. Ich weis aber nicht ob ich den Mut finde eine erneute Magenspiegelung zu machen. Mein Hausarzt rät mir mich auch auf Eosinophile Ösophagitis testen zu lassen. Ich glaube aber nicht so recht daran. Beim Schlucken habe ich keine Probleme.

Ich hatte bisher Omeparazol, Pantoparazol und Nexium bzw. Esomeparazol und Unmengen an Gaviscon gegen einen angeblichen Gallreflux was man aber in einer PH-Metrie nicht diagnostizieren konnte.

Ca. 2,5 h. Ich war auch schon mal in Heidelberg, als meine Beschwerden noch nicht so schlimm waren. Man hat mir in der Refluxsprechstunde dort nicht viel Beachtung geschenkt. Weitere Diagnostik bot man mir damals nicht an. Ähnlich war es auch in der Uni Klinik in Homburg und im Reflux Zentrum Köln Hohlweide. Warum fragst Du?

Generell möchte ich feststellen, dass ich mich über all die Jahre mit diesen Beschwerden alleine gelassen fühle. Mir kommt es vor dass die Gasteroenterologen nur auf Teufel komm raus spiegeln und PPI verschreiben wollen.

Zitat von Tommy78 im Beitrag #7

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Ich hatte bisher Omeparazol, Pantoparazol und Nexium bzw. Esomeparazol

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Hallo liebe Forumsleser,

ich schreibe hier einfach mal in meinem Faden weiter, um meine neuesten Erkenntnisse hier mitzuteilen und mich auszutauschen.

Nachdem es mir mir im Januar richtig schlecht ging bezüglich meiner brennenden Oberbauchschmerzen, habe ich dann tatsächlich wieder angefangen regelmäßig Esomeprazol 40 mg zu nehmen. Sporadisch habe ich auch 2x 40mg genommen morgens und abends. Mir ging es 2 Wochen immer schlechter, bis ich 4 Tage am Stück nicht schlafen konnte vor Schmerzen. Habe dann von meinem Hausarzt Novalgin bekommen. Opiate wollte er mir nicht verschreiben. Danach ging es wieder etwas besser. Mein Zustand ist aber über die Dauer gesehen unverändert schlecht. Die Schmerzen sind Dauerhaft und bleiben.

Ich habe einige Wochen später im Mutterhaus in Trier eine Schmerztherapie begonnen. Ich wollte meine Beschwerden mit med. Cannabis behandeln. Aber auch das brachte eigentlich keinen Erfolg.

Gestern habe ich dann das Refluxzentrum in Darmstatt aufgesucht. Ich bin schon vor einiger Zeit durch einen Facebook Kontakt darauf aufmerksam geworden und ein andere User hat hier mal über sowas wie eine Magenspiegelung durch die Nase berichtet. Da meine Beschwerden sich nach meiner letzten "normalen" Magenspiegelung so gravierend verstärkten, dachte ich von dieser Untersuchung profitieren zu können, da der Schlauch ja besonders dünn ist. Einfach um die Speiseröhre mal wieder zu kontrollieren.

Ich war dann in der Sprechstunde bei Doktor Stroh. Ein sehr netter Arzt. Er hörte mir zu und nahm meine Beschwerden ernst. Er fand meine Beschwerden aber auch etwas atypisch, da ja im Breischluck nie eine Hernie zu sehen war. Und auch in meiner letzten Magenspieglungen vor 3,5 Jahren sah man ja nur einen inkompletten Kardia Schluss. Da seine Zeit doch etwas knapp war, versprach er mir meine Befunde zu sichten und mit seinen Gastroenterologen darüber zu sprechen. Er selber ist Chirurg. Ich denke er hat mir meinen Leidensdruck geglaubt, im Gegensatz zu vielen anderen Ärzten die ich bisher aufgesucht habe.
Trotzdem mal die Frage an das Forum: Hat jemand schon mal Erfahrung mit dem Reflux-Zentrum in Darmstatt gemacht? Die arbeiten ja mit dem ALICE Hospital zusammen. Kennt jemand die gastroenterologische Abteilung diese Krankenhauses und kann mir darüber etwas sagen. Hat sich vielleicht jemand mal da operieren lassen.

Vielen Dank für eure Antworten im Voraus!

Darmstadt ist bestimmt eine sehr gute Adresse. Die Chirurgen haben sehr viel Erfahrungen.
Ich war/bin auch in Darmstadt und fühle mich gut aufgehoben. Aber auch dort arbeiten nur Menschen. Wunder darf man nicht erwarten.
In Darmstadt wird das OP-Verfahren Fundoplicatio nach Toupet favorisiert. Berichte gerne weiter. Bin gespannt was sie Dir nahelegen.

Hallo anouser, Bist du denn auch in der chirurgischen Praxis von Doktor Ahrens in Behandlung. Dem Refluxzentrum in Darmstadt? Ich werde mal berichten was dieser Doktor Stroh mir antwortet und was für Untersuchungen er mir anbietet.

Ja, ich meine das Refluxzentrum in Darmstadt.