Ich kann von meiner Geschichte erzählen. Alles hat vor ca. 8-9 Jahren angefangen. Zuerst einmaliges Sodbrennen, dann 1-2 Mal im Monat, dann einmal in der Woche..etc. etc. Ich habe über Jahre hinweg nichts dagegen unternommen da bei mir das Sodbrennen nur nach dem Essen da war. nach ca. 4 Jahren war's dann auch in der Nacht da. Habe dann mit Rennie und Co. versucht das Ganze in den Griff zu bekommen - hat mal mehr mal weniger funktioniert. Dann ab zum Gastro nach dem mich meine Frau überredet hat. Zwerchfellbruch und Kardiainsuffizienz. PPI's verschrieben bekommen nach Bedarf. Innert zwei Jahren habe ich von 20mg Esomep auf 60mg Esomep pro Tag erhöhen müssen - und gefühlt hat dasauch nichts geholfen. Also hab ich mich auf die Suche nach einer "Lösung" gemacht. Bin dann auf einen Arzt gestossen der Antireflux-Op's macht und habe dort mal nach Hilfe gesucht. Musste alle Tests durchlaufen und hab dann das OK für eine OP (Fundo nach Toupet) erhalten und mich relativ schnell dazu entschieden diese auch zu machen. Hatte schlichtweg keine Lust, dass Reflux weiterhin mein Leben bestimmt und ich auch Angst haben muss um mich, da Barrett diagnostiziert wurde im Verlaufe der Untersuchungen.
OP hatte ich im September 2021. War eigentlich ganz easy. Rein ins Krankenhaus, eingeschlafen, aufgewacht - OP war durch. 2 Tage im Krankenhaus mit allem drum und dran und dann gings ab nach Hause. Habe eine Anweisung erhalten wie ich mich ernähren soll die nächste Zeit etc....nach 3 Monaten hatte ich die erste Nachuntersuchung. Da war alles tiptop, ab und an hatte ich Speiseröhrenkrämpfe beim Schlucken wenn ich zu grosse Bisse genommen habe oder zu wenig gut kaute - die haben wir höllisch wehgetan...nicht empfehlenswert :-). Nach einem Jahr weitere Nachkontrolle - immer noch alles gut. Dieses Jahr im März habe ich mir eine Lebensmittelvergiftung geholt und musste mehrmals übergeben (nein übergeben geht nicht mehr, man würgt aber trotzdem). Da ich das Gefühl hatte etwas stimmt nicht mehr hat man bei mir einen CT-Scan durchgeführt - alles ok soweit mir geht's immer noch gut mit der OP :-). Zwischenzeitlich hat man bei mir noch eine Radiofrequenzablation durchgeführt in der Speiseröhre da ich eine versprengte Magenschleimhautinsel in der Grösse von zwei Zentimetern einmal rund um die Speiseröhre hatte und man vermutete dass diese Probleme machen könnte. Ihr seht, ich habe so ziemlich alles was mit Reflux zu tun hat mitgenommen....auch Aerophagie durch das jahrelange Sodbrennen.
Jetzt sind's dann bald mal 2 Jahre seit meiner OP. Ich persönlich würde die OP jederzeit wieder machen. Es hat mir enorm Lebensqualität zurückgegeben. Einzig vermehrter Windabgang ist nun vorhanden, mich stört das aber kein bisschen :-D. Meine Empfehlung an Euch ist lediglich: Nehmt das Thema ernst, sucht nach Hilfe, entscheidet für Euch was für Euch der "beste" Weg ist und gebt einen Scheiss auf Meinungen Anderer - die sehen nicht in Euch rein und wissen nicht wie ihr euch fühlt und wie's vom Leidensdruck her ist. Ich habe auch, wie viele andere auch, den Fehler gemacht und mich im Internet "schlaugelesen" bezüglich der Nebenwirkungen etc. habe alle "Horrorgeschichten" gesehen und mich entsprechend auch verkopft - macht das lieber nicht. Die Erfolgsquote ist gut für eine chirurgische Funktionswiederherstellungs-OP.
Falls ihr fragen habt, haut sie raus, ich versuch so gut es geht zu antworten...