Ich war heute im Refluxzentrum in Darmstadt bei Dr. Ahrens zum Vorgespräch.
Wir hatten sehr lange Zeit, ein Nachfolger kam nicht und wir haben die Zeit bis zum nächsten Patienten genutzt.
Wir haben uns fast 2 Stunden ausgetauscht, Arztberichte studiert und Möglichkeiten besprochen.
Ich hatte einen sehr guten Eindruck. Anhand der von mir mitgebrachten Fotos der letzten Magenspiegelung hat er mir meine Gleithernie gezeigt und erklärt.
Der Verdacht liegt nahe, dass aus den diagnostizierten 3-4 Zentimeter deutlich mehr werden, so zumindest seine Vermutung. Die genaue Größe kann bei einer normalen Magenspiegelung nach seiner Erklärung nicht zuverlässig quantifiziert werden. Das liegt daran, dass der Magen leer, der Patient meist sediert und zudem noch in liegender Position ist. Dadurch fehlt der "Druck" auf die Hernie. So kann aus der kleinen Hernie buchstäblich das schwarze Loch werden, ähnlich eines Leistenbruches, der beim Heben gefühlt das halbe Innenleben zum Vorschein bringen kann, im Liegen nahezu unauffällig wirken kann.

Vereinbart ist für die nächsten Wochen zunächst eine PH - Metrie, Restechmessung sowie eine transnasale Funktionsdiagnostik / Spiegelung. Bei Bedarf wird dann noch eine HR Manometrie durchgeführt.
Im Anschluss wird ein Arztbericht mit entsprechender Empfehlung verfasst. Er offenbarte mir allerdings bereits heute,dass es auf eine OP Empfehlung nach Toupet herauslaufen wird. Meine Refluxbeschwerden werden durch PPI zwar weniger aber verschwinden eben nicht. Insbesondere Räusperzwang, Heiserkeit und Verschleimung sind hier zu nennen.

Ich konnte ihn lange über Alternative OP Methoden wie Löhde, Zarras oder Ablaßmeier befragen. Er hielt davon allerdings wenig und begründete dies mit der Rate der Operationsversager. Nach seiner Aussage versagt die Ablaßmeier Methode bei 30% der operierten Patienten. Ob das stimmt, weiß ich natürlich nicht. Er meinte aber,dass Dr. Ablaßmeier dies selbst so kommuniziert. Hier müsste man bei einem Termin ihn selbst mal befragen.

Zu den Netzen aller Art äußerte er sich sehr zurückhaltend und begründete dies mit den Verwachsungen / Einwachsungen in Magen, Speiseröhre und die generelle potentielle Gefahr der "Wanderung" von Fremdkörper im Organismus.

Ein Erbrechen sei bei den von Ihnen durchgeführten OP nach Toupet problemlos, auch das Tragen von Lasten stellt nach 3 Monaten keine Gefahr mehr dar. Zudem müssten gerade einmal 3-5 von 100 Patienten nach operiert werden.

Ich weiße ausdrücklich darauf hin, dass ich hier alles nur wiedergebe, wie ich es verstanden habe, bzw. was wir besprochen haben. Ich kann die Aussagen weder überprüfen noch wiederlegen. Genau hier stehen wohl die meisten von uns. Jeder besingt sein Lied als die ultimative Lösung.

Zunächst einmal ist mir nun wichtig die Diagnostik abzuwarten und dann zu einer Entscheidung zu kommen. Einfach wird dies jedoch nicht.

Die Diagnostikmöglichkeiten hören sich wirklich gut an. Würde ich wahrnehmen.
Ich hatte aber mehrere Gespräche mit Dr. Ablassmaier. Von 30% Versagern hatver nichts gesagt.
Ich sehe eher die Problematik, wie auch bei der Löhdemethode, dass ein schwacher Sphinkter mit Bicorn nicht genug unterstützt wird.
Meiner Meinung nach, hilft hier nur eine Fundo.

Ich war heute zur transnasalen Funktionskontrolle. Dabei wurde über die Nase die Speiseröhre, der Magen und der Kehlkopf untersucht.
Der Kehlkopf und die Stimmbänder sind vermutlich durch aufsteigende Säure / Gase gereizt. Eine leichte Schwellung am Kehlkopf erklärt den Räusperzwang und das Globusgefühl.
Der Mageneingang sieht bei nüchternen Magen zunächst dicht aus. Als ich allerdings getrunken hatte und der Magen Druck von unten bekam, rutschte dieser durch die Hernie nach oben und der Verschlussmechanismus funktionierte nicht mehr.
Das sind schon sehr interessante Bilder und durch die Erklärungen absolut nachvollziehbar gewesen.
Ich bin zumindest dahingehend beruhigt, dass die Speiseröhre ansonsten gut funktioniert, Speisen ordentlich transportiert wurden und im unteren Bereich, trotz Sodbrennen, keinerlei Anzeigen eines Barett oder sonstiger Entzündungen zu sehen war.

Es folgt demnächst die PH-METRIE und Restech Messung. Im Zweifel noch eine HR Manometrie.
Die Untersuchung an sich ist total harmlos und absolut machbar.

Wo kann man denn die transnasale Funktionskontrolle machen? Das hört sich ja wirklich interessant an.
Bin aus der Region Stuttgart, ich glaube das ist die total falsche Gegend um Refluxbeschwerden zu haben :(
Hat irgendwer einen Tipp zu meiner Region?

Meine Untersuchungen sind so weit durch. Die Restech Messung war im Normbereich und damit wohl glücklicherweise kein stiller (gasförmiger) Reflux.
Die PH-METRIE war deutlich pathologisch mit einem Demeester Score von 39. 136 Refluxereignisse. Davon 50 die den proximalen Ösophagus erreichen, die Säure steigt also auf.

Die HR Manometrie verlief hingegen normal. Die Hernie war auch hier sichtbar. Alle Schlucke persistaltisch und die Drücke im oberen wie unteren Spinkter im Normbereich.
OP Empfehlung für eine Fundoplicato nach Toupet.

Zunächst bin ich mal froh,dass ich jetzt Gewissheit habe und meine Beschwerden endlich dokumentiert wurden. Wie ich jetzt weiter mache weiß ich allerdings noch nicht. Ich hole mir nochmal eine Meinung von Dr.Zarras ein.

Der Tag war natürlich schon extrem, zumal ich den so nie erlebt hätte. Ich hätte längst Gaviscon genommen weil ich natürlich massiv Sodbrennen hatte. Dennoch gibt es solche Tage einmal. In diesem Fall war es vielleicht gut, dass gerade ein sehr schlechter Tag während der Messung war.

Zitat von Derdom im Beitrag #5

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...OP Empfehlung für eine Fundoplicato nach Toupet.
...Ich hole mir nochmal eine Meinung von Dr.Zarras ein.

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Ja, ich werde mich von Dr. Zarras operieren lassen. Natürlich habe ich die Methode auch im Refluxzenrum angesprochen. Dort hält man am Goldstandart Fundoplicato nach Toupet fest.

Okey, sie setzen auf den „Goldstandard“, aber haben sie auch etwas zu den anderen OP-Varianten gesagt? Das würde mich interessieren. Bestimmt ist man nicht darauf eingegangen.

Warum hast Du dich gegen Darmstadt entschieden? Was war für dich der entscheidende Punkt?

Zitat von anouser im Beitrag #10

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Okey, sie setzen auf den „Goldstandard“, aber haben sie auch etwas zu den anderen OP-Varianten gesagt?

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In Darmstadt bietet man eben nur die Fundoplicato nach Toupet an. Deshalb gab es da nicht viel zu diskutieren. Ich habe Kontakt zu 2 Patienten, welche erfolgreich bei Zarras operiert wurden und einer, bei der die Fundoplicato in Darmstadt nicht zum Erfolg führte.
Dr. Zarras ist sehr "wählerisch" mit seinen Patienten und operiert auch nicht jeden, nur wenn die Erfolgsaussicht gut ist. Ich kenne 2 Personen, die zunächst von Dr. Zarras abgelehnt wurden, bzw. zunächst konservativ behandelt werden sollen. Für mich erst einmal sympathisch, Dr. Löhde wollte mich allein durch Äußerung meiner Beschwerden operieren, ohne PH-METRIE, HR Manometrie, Breischluck oder sonstige Untersuchung.

Ich habe kein Vertrauen in diese Op Technik (Fundo) und fühle mich damit nicht wohl.

Wollte/Möchte Dr. Zarras dich nochmal untersuchen, oder akzeptiert er die Ergebnisse von anderen Ärzten?

Er meinte, die Befunde / Untersuchung sind erstklassig durchgeführt und aufgearbeitet. Er hat die Diagnostik ausdrücklich gelobt und gesagt, dass er diese Qualität leider nicht oft sieht und nochmal untersuchen muss. In meinem Fall bedarf es keiner weiteren Untersuchung.
Es wurde der Zwerchfellbruch in 3 unabhängigen Magenspiegelungen gesehen, diese auch funktionell bei der transnasalen Funktions Diagnostik bestätigt. Ein hochpathologischer Befund bei der PH-METRIE mit einem Demeester von 36, Normalbefund bei der Restech Messung und der HR Manometrie.

Hallo Derdom, wurde bei dir in der Manometrie ebenfalls der Bruch gesehen?

Ja.

Ich kann es sehr gut nachvollziehen, dass so viele die Fundo ablehnen. Denn ein weiterer obengenannter FAKT ist nämlich, dass dabei die Magenanatomie unnatürlich verändert wird. Es wird gesundes Magengewebe um die Speiseröhre herumgewickelt NUR um ein undichtes Ventil zu verstärken. Der Magenfundus zum Beispiel wird ja auch eine Funktion haben, dort sammeln sich nämlich Gase und Luft an.

gelöscht

Zitat von Derdom im Beitrag #12

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In Darmstadt bietet man eben nur die Fundoplicato nach Toupet an. Deshalb gab es da nicht viel zu diskutieren. Ich habe Kontakt zu 2 Patienten, welche erfolgreich bei Zarras operiert wurden und einer, bei der die Fundoplicato in Darmstadt nicht zum Erfolg führte.
Dr. Zarras ist sehr "wählerisch" mit seinen Patienten und operiert auch nicht jeden, nur wenn die Erfolgsaussicht gut ist. Ich kenne 2 Personen, die zunächst von Dr. Zarras abgelehnt wurden, bzw. zunächst konservativ behandelt werden sollen. Für mich erst einmal sympathisch, Dr. Löhde wollte mich allein durch Äußerung meiner Beschwerden operieren, ohne PH-METRIE, HR Manometrie, Breischluck oder sonstige Untersuchung.

Ich habe kein Vertrauen in diese Op Technik (Fundo) und fühle mich damit nicht wohl.

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Hallo zusammen. Ich melde mich nach langer Pause mal wieder. Ich bin jetzt gute 2 Wochen Post OP.
Ich habe mich von Dr Zarras operieren lassen und bin bisher sehr zufrieden. Keinerlei Sodbrennen mehr seit der OP, PPI seit dem auch abgesetzt.
Ich will die Tage meinen OP Bericht im entsprechenden Bereich zu Dr. Zarras verfassen. Wenn es so weiter geht, für mich die absolut richtige Entscheidung!