Hallo zusammen,

ich bin schon seit langem Mitglied in diesem Forum, habe allerdings die letzten Monate mal ein bisschen Abstand hiervon genommen, um auch zu sehen, wie sich meine Beschwerden nach der Löhde OP entwickeln.
Also grundsätzlich hat mir die Löhde OP (by the war wurde ich drei Mal operiert von Dr. Thomas), was das Sodbrennen angeht, womit ich vier Jahre lang vor den Operationen zu kämpfen hatte, sehr geholfen. Ich habe keinerlei Sodbrennen mehr und muss auch keine PPIs mehr nehmen. Allerdings habe ich Schluckstörungen und täglich mehrmaliges Aufstoßen bzw. Rülpsen. Auch mehrere Bougierungen nach der OP haben da nicht geholfen. Ich hatte mich versucht damit zu arrangieren, aber um ehrlich zu sein schränkt mich das im Alltag zu stark ein. Ich kann nur noch Nahrung mit Soße essen oder wenn alles ganz weich gekocht ist. Aber in Restaurants oder Ähnlichem kann ich nicht mehr essen gehen, weil ich kaum noch gesellschaftsfähig bin. Ich brauch ewig bis das Essen komplett runter ist. Teilweise bleibt die Nahrung auch stecken. Ich bin halt auch erst 26 und wollte gerne für die Zukunft wieder normal essen können. Naja das ist das eine Thema.

Nun ist es so, dass ich seit ca. drei Monaten ein enormes Sättigungsgefühl aus dem Nichts bekommen habe und zudem sich auch andauernd der Bauch aufbläht. Ich habe ordentlichen Hunger, fange dann an zu essen und nach wenigen Löffeln merke ich wie der gesamte Oberbauch voll ist. Das war die ersten sechs Monate seit der letzten OP überhaupt nicht. Erst jetzt kam das auf einmal. Ich habe auch schon ordentlich Gewicht verloren jetzt. Blutuntersuchungen und Ultraschall haben nichts ergeben bis jetzt.
Ich habe nächste Woche mal ein Telefonat mit Prof. von Rhaden aus Salzburg und bin mal gespannt, was er zu meinen Problemen mit der Löhde OP sagt.

Habt ihr ähnliche Beschwerden? Meint ihr da können sich vielleicht jetzt mit der Zeit irgendwie Verwachsungen in der Nähe des Magens gebildet haben? Ich habe das Gefühl mein Magen ist von einem auf den anderen Tag geschrumpft. Ich schaffe vielleicht gerade mal ein Drittel von dem zu essen was ich sonst normal gegessen habe.....

Hallo Marco

Ich bin am 20 Dezember 22 von Dr. Thomas operiert worden.
Vorher hatte ich eine Toupet und eine Nissen.
Die Manschette hat Thomas nicht weg gemacht.
Risiko war ihm zu groß.
Das mit dem Völlegefühl hab ich auch.
Ich hab eh schon vorher nur noch die Hälfte von früher essen können und jetzt nur noch die Hälfte von der Hälfte.
Da geht nicht mehr viel rein, in meinen Magen und wenn ich dann doch noch den letzten Löffeln meine essen zu müssen, hab ich das Gefühl, es zerreißt mich, weil der Druck unterm Zwerchfell dann unangenehm wird.
Ich habe jetzt in den letzten drei Jahren 34 Kilo abgenommen und seit der Op in Berlin schon wieder 3 Kilo weniger.
Ich esse jetzt bis zu 8 mal am Tag ganz kleine Portionen und Aufstoßen muss ich wie ein Bauer.
Aber ich merke, das es aus dem Magen kommt.
Weil der Druck unterm Zwerchfell dann auch weniger wird.

Hallo BCY,

ja also einen Breischluck habe ich nur direkt ein Tag nach der OP im Krankenhaus gemacht. So hatte es Dr. Thomas vorgesehen gehabt. Da war alles in Ordnung laut Dr. Thomas. Eine Manometrie könnte ich vielleicht als nächstes mal in den Angriff nehmen. Ich warte jetzt mal ab, was mir Prof. von Rhaden nächste Woche empfiehlt. Ich habe am Montag ein Telefonat mit ihm.
Ich kann auch nicht sagen, ob die Luft aus dem Magen kommt oder von der Speiseröhre. Ich kenn mich mit der ganzen Thematik auch gar nicht so wirklich aus muss ich ehrlich sagen. Mir fällt halt nur auf, dass ich tagsüber immer wieder mal Aufstoßen muss und auch wenn ich etwas trinke, selbst bei kleinen Schlücken, merke ich wie direkt im Anschluss nach dem Schluck, wieder Luft nach oben kommt....

Ich würde auf jeden Fall eine Manometrie machen lassen. Deine Ausführungen hören sich nämlich stark nach einem motorischen Problem der Speiseröhre und des LES an.
Ich hab etwas ähnliches, nur so schlimm, dass die Gastros von einer hochgradigen Achalasie ausgehen.

Ja also ich habe jetzt vor zwei Tagen mit Prof. von Rahden telefoniert. Er wurde mir von jemanden aus dem Forum empfohlen. Also grundsätzlich hat er mir zunächst einmal eine umfangreiche Diagnostik empfohlen, welche ich auch nun durchführen lassen werde. Hierzu zählt: Breischluck, Magenentleerungszinitigraphie, Magenspiegelung + Stufenbiopsie, CT Thorax Abdomen, Ösophagus-Funktionsdiagnostik. Er ist halt grundsätzlich der Meinung, dass ein Netz im Bereich des Zwerchfells nichts verloren hat. Aber das war mir schon klar, dass er das so sieht. Er hat nunmal seine OP Methode mit der Fundoplikatio. Genauso sagt Löhde, dass eine Manschette nichts zu suchen hat an der Speiseröhre. Also von jedem Arzt unterschiedliche Meinungen. Ich werde die Untersuchungen jetzt vornehmen lassen, um mal einen guten Überblick über meine aktuelle Lage zu bekommen. Allerdings werde ich mich Stand jetzt, nicht einer Fundoplikatio unterziehen lassen. Das war nämlich die Idee von Prof. von Rahden. Er würde mir das Netz rausmachen und dann eine Fundo einsetzen. Allerdings hat er mir ganz klar gesagt, er könne mir nicht versichern, dass es mir danach definitiv besser geht. Das kann mir kein Arzt versichern. Und wenn ich mir Erfahrungsberichte von Fundos durchlese, habe ich keine Lust mehr wieder etwas auszuprobieren, wo ich danach eventuell noch mehr Beschwerden bekomme. Ich bin es ehrlich gesagt leid.
So viel mal zu meiner aktuellen Lage. Ich halte euch gerne weiter auf dem Laufenden.

Das Prof. von Rahden dir nicht eine komplette Heilung verspricht finde ich wirklich ehrlich von ihm. Die Frage ist ja nun wirklich, ob du das Risiko einer OP in Kauf nimmst. Eine Fundo ist eben riskant, da kann auch was schief gehen. Warte erstmal die ganze Diagnostik ab. Ich habe seinerzeit die Löhde-Methode gewählt, weil sie einfacher rückgängig gemacht werden kann. Und ein Netz macht nicht bei jedem Probleme.

Dass ein Netz auf dem Zwerchfell oder gar ganz nah an der Speiseröhre nichts verloren hat, hab ich jetzt schon von mehreren Ärzten gehört. Das Problem dabei ist, dass diese Dinger zum Wandern anfangen oder/und irgendwo einwachsen können, und das kann gefährlich werden.
Ich möchte jetzt aber keine Diskussion übers Löhdenetz lostreten. Es sind nur Meinungen von verschiedenen Ärzten.

Jedenfalls bist du beim Rahden diagnostisch gut aufgehoben.

Leider sitzen die guten Ärzte wohl in Österreich. 🙁

Die gibts auch hier. Nur finden muss man sie.
Falls du einen guten Diagnostiker brauchst, könnte ich dir einen empfehlen, aber der arbeitet in Garmisch.

Eine interessante Variante, müsste aber, wegen des Netzes, ein absoluter Profi machen.
Wahrscheinlich würde ein Teil durch das Freipräparieren weg müssen.

@ BCY: Hört sich interessant an. Was genau ist eine Dor Manschette? Habe davon noch nie etwas gehört.

Die Dor hat ungefähr einen Umwicklungswinkel von 90 Grad. Weniger hätte wahrscheinlich keinen Sinn.

Das Problem mit der Aufdehnung nach einer Löhde-OP ist die, dass diese kaum funktionieren kann, da die Konstruktion kaum nachgibt. Man müsste also, um hier ein Ergebnis zu erreichen, so stark dehnen, dass wieder eine Hernie entstehen würde. Das ist natürlich nicht der Sinn der Sache.
Vor diesem Problem stehe ich ja auch. Zudem würde das Netz, wenn es so bliebe, meine Speiseröhre nachhaltig schaden(wenn nicht schon geschehen).

Daher ist bei massiven Problemen wohl nur der Weg über eine erneute Operation, der einzige, der den Schaden begrenzen kann.

Ja ich sag’s ganz ehrlich, mittlerweile bin ich am Überlegen mir das Netz von Dr. Thomas rausnehmen zu lassen. Weil ich kann halt keine trockenen Sachen mehr essen. Die Nahrung muss immer mit irgendeiner Soße vermengt werden, sonst rutscht das Essen nicht durch. Tabletten kann ich zum Beispiel auch nicht schlucken. Wenn ich jetzt 80 Jahre alt wäre, dann würde ich die restlichen Jahre so leben, das wäre okay. Aber ich bin 26 Jahre alt. Ich würde halt gerne mal mit Freunden in ein Restaurant gehen und das bestellen worauf ich Lust habe. Und nicht nur das Essen, was Ich irgendwie schlucken kann. Das nervt mich halt auf Dauer. Ich esse halt im Prinzip nur noch zuhause… Die Mahlzeiten die ich gut runterbekomme…
Aber langfristig kann ich mir das nicht so vorstellen.

Dr. Thomas hatte mir auch angeboten, dass Netz wieder zu entfernen, wenn ich unglücklich bin mit der Situation. Ich glaube ich würde mir Stand jetzt auch keine Manschette einsetzen lassen als Alternative. Da kann es ja genauso Probleme danach geben.
Ich tendiere aktuell dazu mir nur das Netz rausnehmen zu lassen. Dann kann ich wahrscheinlich wieder sehr gut schlucken und muss dafür aber halt wieder PPIs nehmen….

@ BCY: Ja ich würde es wahrscheinlich genauso machen. Das Netz würde ich mir entfernen lassen und dann erstmal eine Zeit lang beobachten, wie sich meine Beschwerden danach verändern. Bloß das Netz rausnehmen zu lassen und dann direkt eine Manschette einsetzen zu lassen, ist mir aktuell aufgrund meiner Vergangenheit mit der Zwerchfell Op nach Löhde, jetzt noch zu riskant. Habe wenig Lust, dann vielleicht noch andere Nebenwirkungen durch eine Manschette dazu zubekommen….

Dass das nach der Löhde so verzwickt schwierig werden würde, hätte ich mir niemals träumen lassen.

@Marco
Da du auf PPIs zurückgreifen kannst, hast du noch eine Option, die ich leider nicht habe. Spätestens nach 3 Tagen schlagen die Nebenwirkungen voll zu, was wiederum der Grund war, weshalb ich mir die Löhde hab machen lassen. Ansonsten würde ich bis zum Lebensende meine 20mg nehmen, und gut wärs gewesen.
Bei mir muss also sofort eine operative Lösung nach der Netzentfernung gefunden werden. Und das ist jetzt Krux an der Sache.

Interessant finde ich es, dass Dr. Thomas dir das Netz rausmachen würde. Bei mir hat er das kategorisch abgelehnt. Er wird schon wissen, warum.

Wenn du dir das Netz entfernen lässt, würde ich mir den Bruch mit einer Fadennaht versorgen lassen, vielleicht hilft dir das etwas.

Ja ich hoffe halt, dass dieser stille Reflux auch wieder weggeht.
Denn vor den ganzen Operationen hatte ich ja nie stillen Reflux, sondern nur „normalen“ Reflux, also entsprechend richtiges Sodbrennen. Mit PPIs konnte ich das Sodbrennen sehr gut unterdrücken. Habe alle 3-4 Tage eine 40mg Omeprazol eingeworfen und gut war’s. Habe mich dann aber für die Op nach Löhde entschieden, weil ich halt nicht bis zu mein Lebensende PPIs nehmen wollte. Dass ich dann aber durch die Löhde OP plötzlich stillen Reflux bekomme und nicht mehr richtig schlucken kann, damit habe ich nicht gerechnet….
Mittlerweile verstehe ich auch langsam, warum mir mein Gastroenterologe damals zu keiner Operation geraten hat. Weil die Erfolgschancen gefühlt 50/50 sind bei den Operationen. Er meinte halt, ich solle mein Leben lang PPIs nehmen. Bin aber halt erst Anfang 20 damals gewesen, deshalb dann für die Op eben entschieden.

Ich verstehe deine Motivation, da würde ich mir jetzt keine Vorwürfe machen.
Dass Löhde LPR und Schluckstörungen, bis hin zur hochgradigen Achalasie, auslösen kann, kann man sehr häufig lesen.
Ich hoffe aber, dass sich das nach der Entfernung wieder legen wird. Bei mir ist leider auch das Problem, dass ich möglicherweise zu lange darauf gewartet habe. Dauerschäden sind leider nicht mehr auszuschließen.

Würdest du mir direkt empfehlen das Netz rausmachen zu lassen oder soll ich erst noch die diagnostischen Untersuchen, die mir Prof von Rahden empfohlen hat, vornehmen lassen?
Grundsätzlich wird sich ja selbst nach den Untersuchungen nichts ändern. Es scheint einfach so zu sein, dass das Netz mir meine Speiseröhre zu sehr eindrückt….